Zeitgemäße Bildung geht anders
Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, was schon längst hätte erkannt werden müssen: Unser Bildungssystem ist bei Weitem nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Dies gilt für Gebäude, die Ausstattung der Schulen, die räumlichen Kapazitäten, die Digitalisierung und vor allem den Personalmangel und Betreuungsschlüssel.
Auch im Kreis Kleve fehlt es an nötigen Investitionen. Lehrer*innenstellen an Kreis Klever Schulen bleiben teilweise unbesetzt. Einige Schulen verfügen weiterhin nicht über eine ausreichende Internetverbindung. Nicht alle Räume sind trotz des zweiten „Corona-Winters“ mit Lüftungssystemen ausgestattet. Kindergärten suchen oft monatelang nach geeignetem Personal. Und das obwohl die berufsbildenden Erzieher*innenklassen am Berufskolleg gut nachgefragt werden.
Mehr Investitionen nötig
„Unsere Bildung muss uns mehr wert sein!“
Obwohl in Nordrhein-Westfalen fast ein Viertel aller Schüler:innen Deutschlands beschult werden, liegt NRW bei den Bildungsausgaben bundesweit hinten. Zudem sind etwa 4000 Lehrer*innenstellen unbesetzt. Auch in Kindergärten fehlt es an Personal. Pädagogische Fachkräfte und Sozialarbeiter*innen sind ebenfalls Mangelware.
Wir brauchen deshalb nicht nur gute Konzepte, sondern auch mehr finanzielle Mittel und eine echte Personaloffensive.
Frühkindliche Bildung
„Wir müssen den Erzieher*innen mehr Wertschätzung entgegen bringen und generell die duale Ausbildung fördern. Der Erzieher*innenberuf muss attraktiver werden.“
Auch Kindergärten suchen häufig vergebens nach Personal. Deshalb reicht es nicht, nur für mehr Plätze und Randzeitenbetreuung zu sorgen. Wir müssen auch reflektieren, wie mehr Erzieher*innen gewonnen werden können.
Mehr Personal lässt sich nur durch gute Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung und soziale Sicherheit gewinnen. Mit verbesserten Personalschlüsseln bleibt den Erzieher*innen mehr Zeit für Bildung, Betreuung und Erziehung unserer Kinder und Ausfälle lassen sich besser kompensieren. Hierzu gehören auch Aus- und Fortbildungsangebote für das qualifizierte Personal sowie beruflicher Aufstieg für Erzieher*innen und Alltagshelfer*innen.
Offensive in der Bildungspolitik
„Wir sind in der Politik dafür verantwortlich, dass die Rahmenbedingungen an Schulen stimmen. Und das nicht nur auf dem Papier!“
Wir brauchen mehr Personal. Dies gilt für den Mangel an Lehrkräften, aber auch multiprofessionelle Mitarbeiter*innen an Schulen. Fördern und Fordern ist schwierig, wenn eine Lehrkraft über 30 Kinder in einer Klasse alleine unterrichten soll.
Viel zu lange wurde zudem bei der Sanierung von Schulen gespart.
Und zu oft entscheidet noch die Herkunft über den schulischen und beruflichen Aufstieg.
Bildung neu denken
Wir müssen die Bereiche Erziehung und Bildung anpacken. Dazu gehört, den Mut zu haben, diese neu zu denken und zu einem zentralen Thema der zukünftigen Landesregierung machen.
