„Klimaschutz und bezahlbare Mobilität schließen sich nicht aus.“
Überall sprechen wir von Mobilitäts- und Verkehrswende und digitaler Infrastruktur. Wenn ich mich aber im Kreis Kleve umschaue, fehlt es insbesondere im ländlichen Raum an wesentlichen Voraussetzungen und Lösungen.
Nachhaltige und bezahlbare Mobilität
Die Verkehrspolitik in Nordrhein-Westfalen muss Konzepte entwickeln und Investitionen tätigen, die eine nachhaltige Mobilitätswende möglich machen. Nachhaltige Mobilität heißt dabei für mich, Autoverkehre, Radverkehr, Bahn und ÖPNV zu verbinden. Mir ist wichtig, dass Mobilität für alle bezahlbar und zuverlässig bleibt. Aber Klimaschutz und Mobilität müssen sich dabei nicht ausschließen.
Elektromobilität als Baustein
Gerade in ländlichen Regionen wie im Kreis Kleve ist das Auto weiterhin wichtig, um mobil zu sein. Deshalb müssen wir E-Autos durch eine bessere Ladeinfrastruktur zur echten Alternative machen. Förderprogramme sind gut und wichtig, aber bleiben wir realistisch: Auch mit Förderung ist ein E-Auto für viele Haushalte nicht bezahlbar. Elektromobilität ist deshalb ein Baustein für eine nachhaltige Mobilitäts- und Verkehrswende.
Busse und Bahn attraktiver machen
Wenn wir wollen, dass möglichst viele Bürger*innen umweltfreundlich mobil sind, muss das Angebot an Bus- und Bahnlinien im Kreis Kleve größer und zuverlässiger werden. Dazu gehört eine bessere Taktung der Verbindungen mit Anbindung zum Fernverkehr. Zudem müssen insbesondere beim Schienenverkehr notwendige Investitionen vorgenommen werden, damit Strecken modernisiert und saniert werden. Wenn Sanierungen wie in 2021 und 2022 bei der RE10 (Niers-Express Kleve-Düsseldorf) oder der R19 (Arnheim-Emmerich-Düsseldorf) getätigt werden, muss der Schienenersatzverkehr ausreichend gewährleistet sein- z.B. mit genügend Bussen, die zuverlässig fahren.
Ich werde mich außerdem für kostenfreie Angebote für Kinder und Jugendliche in Bussen und Bahnen einsetzen.
Radverkehrsnetz ausbauen
Bei einem klimafreundlichen Mobilitätskonzept spielen die Radverkehre eine große Rolle. So erfreut sich als Beispiel die vorhandene Europa-Radbahn von Kleve über Kranenburg bis in die Niederlande großer Beliebtheit bei Pendler*innen sowie Touristen. Die fahrradfreundliche Ausstattung ermöglicht es, zügig mit dem Fahrrad über Kranenburg bis in die Niederlande zu fahren. Zu oft aber ist das Radwegnetz nicht ausgebaut und nicht an andere Regionen angeschlossen.
Häufig spielen die Radfahrer*innen in städtbaulichen Planungen noch eine untergeordnete Rolle. Auch eine einseitige Förderung des Autoverkehrs führt dazu, dass oft der Verzicht auf den privaten Pkw nur schwer möglich ist. Ich spreche mich für eine Gleichberechtigung der Verkehrsmittel und der dafür erforderlichen Änderung von Infrastrukturplanungen aus.
Um das Fahrrad zur annähernd vollwertigen Alternative im Kreis Kleve zu machen, muss es mehr Radschnellwege an Bundes- und Landstraßen, Abstellmöglichkeiten an Bushaltestellen, Bahnhöfen und in Innenstadtnähe geben. Auch die Lademöglichkeiten für Pedelecs/E-Bikes müssen ausgebaut werden.
Digitale Infrastruktur
Wir brauchen auch auf dem Land Glasfaseranschlüsse und 5G – überall, „an jeder Michkanne“. Dafür muss der Breitbandausbau schneller vorangehen. Gerade in ländlichen Regionen wie dem Kreis Kleve braucht es für die Zukunft der Wirtschaft aber auch Schulen schnelles und stabiles Internet.